Mal wieder turbulente Zeiten beim KFC Uerdingen. Sportlich befindet sich der ambitionierte Niederrhein-Oberligist in der Krise, auch neben dem Rasen geht es geräuschvoll zu.
Im Rahmen der 0:2-Pleite beim VfB Hilden erhoben Verantwortliche des Gegners gegenüber RS Vorwürfe gegen die Krefelder - es geht um ausgebliebene Zahlungen in Höhe von 5000 Euro infolge des Transfers von Stürmer Pascal Weber.
Allerdings haben die Krefelder derzeit offenbar mit weitaus größeren finanziellen Problemen zu kämpfen. So berichtet die Rheinische Post, dass der KFC Verbindlichkeiten in Höhe von rund 700.000 Euro angehäuft haben soll. Der Vorstandsvorsitzende Marc Schürmann wollte diese Summe nicht explizit bestätigen, wohl aber, dass es sich um einen höheren sechsstelligen Betrag handelt.
Erst Anfang 2022 hatte der Traditionsverein ein Insolvenzverfahren abgeschlossen. Ein erneutes "versuchen wir mit allen Mitteln zu vermeiden", erklärte Schürmann der RP.
Die finanzielle Schieflage des KFC habe mehrere Gründe, so der Vorstandsvorsitzende weiter. Einer davon seien im Jahr 2022 ausgebliebene Zahlungen an die Berufsgenossenschaft, die nun gemeinsam mit einem Vorauszahlungsbescheid für 2023 eingefordert wurden. Rücklagen seien aber nicht gebildet worden.
Schürmann: "Derzeit bringen uns die Altlasten in Schwierigkeiten, die laufenden Kosten sind nicht das Problem. Ich arbeite mit Hochdruck an einer Lösung und befinde mich in guten Gesprächen."
Schürmann selbst gehört seit April zum Vorstand der Uerdinger. Das Amt des Vorsitzenden übernahm er nach dem Rücktritt von Damien Raths im Juni. Von Altlasten in der genannten Höhe habe er beim Amtsantritt nichts gewusst.
Zugleich betonte Schürmann, dass der Klub weiterhin zahlungsfähig sei. Bei Trainern und Spielern sei es zwar zu leicht verzögerten Gehaltszahlungen gekommen. Diese seien aber abgesprochen gewesen.
So bleibt es unruhig beim KFC. Was immerhin kurzfristig zur Entspannung der Lage beitragen würde: ein Heimsieg gegen Union Nettetal am kommenden Oberliga-Spieltag (Samstag, 18 Uhr).